Kegeln ist eine Präzisionssportart, bei der ein Spieler von einem Ende einer glatten Bahn aus (Kegelbahn) mit kontrolliertem Schwung eine Kugel ins Rollen bringt, um die am anderen Ende der Bahn aufgestellten neun Kegel umzulegen. Die Kegel sind dabei gleichmäßig in Form eines Quadrats angeordnet, das auf der Spitze steht (Raute). Aus dem Kegeln hervorgegangen und daher eng mit ihm verwandt ist das Bowling, bei dem zehn Kegel (Pins) in Form eines gleichseitigen Dreiecks aufgestellt werden.
Das Kegeln entwickelte sich in Europa über viele Jahrhunderte aus volkstümlichen Spielen im Freien. Heute ist es in zahlreichen Ländern der Welt verbreitet und findet in seiner modernen Form in speziell ausgestatteten Innenräumen und Hallen statt. Kegeln wird wie Bowling als Leistungs- und Breitensport betrieben, ist aber als Freizeitspiel noch weitaus populärer.


Die Geschichte des Kegelns


Antike
Das Kegelspiel ist eine der ältesten Sportarten. Vorläufer gab es bereits im antiken Ägypten. Bei archäologischen Ausgrabungen fand man Teile eines Kinderkegelspiels aus dem Jahre 3500 vor unserer Zeitrechnung und Wandreliefs in Grabstätten, die Spielszenen darstellen. Als Urform des heutigen Kegelns werden die Zielwurfspiele germanischer Stämme in Mitteleuropa vermutet, bei denen mit Steinen auf Knochen geworfen wurde. Aufgrund der bisher nicht nachgewiesenen Kontinuität können diese aber noch nicht als unmittelbare Vorläufer angesehen werden.

Mittelalter
Hingegen legen etymologische Untersuchungen zum Wort Kegel (althochdeutsch chegil) nahe, dass Vorformen des heutigen Kegelns schließlich im frühen Mittelalter entstanden. Seit dem 12. Jahrhundert sind volkstümliche Kegelspiele durchgehend belegt. Erstmals wird 1157 in der Chronik von Rothenburg ob der Tauber Kegeln als verbreitetes Volksvergnügen geschildert. Eine Handschrift von 1265 belegt, dass in Xanten am Niederrhein eine Kegler-Gilde bestand, deren Aufnahmegebühr in Naturalien entrichtet werden musste.[1] Zu dieser Zeit stand indessen nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund, sondern das Abschließen von Wetten. In der Folge sind gesetzliche Regelungen dokumentiert, die das Glücksspiel einzudämmen versuchten und auf diese Weise das Kegeln in einen Zusammenhang mit Karten- und Würfelspielen brachten. Immer wieder wurde das Kegelspiel ganz verboten, so in England unter Richard II. und nach einer Überlieferung 1370 in Deutschland und Frankreich. Auch während der Reformation versuchten protestantische Obrigkeiten, herrschende Kegel(un)sitten zu beseitigen. Basel untersagte 1529 das vormittägliche Kegeln an Sonn- und Feiertagen.
Dies alles konnte die zunehmende Beliebtheit des Kegelspiels nicht nachhaltig einschränken. Für das 15. Jahrhundert belegen zahlreiche Quellen, dass ein „Kegelreyß“ oder „Kegelplatz“ wie eine Tanzlaube in fast jeder Gemeinde zu den Orten gehörte, wo die Menschen ihre Vergnügungen feierten. Vom Kegel-„Platz“ abgeleitet ist das „Platzen“ als geläufige Bezeichnung für das Kegeln (siehe Platzbahnkegeln). Obwohl es wie die meisten Spiele als Gotteslästerung galt, wurde Kegeln auch in Klöstern praktiziert und hier oft „Heidentöten“ genannt: die aufgestellten kurzen Holzsäulen wurden von den Mönchen als heidnische Götter und Dämonen behandelt, die sie mit Steinen oder Holzkugeln umwarfen. Bald wurde das Kegelspiel Bestandteil der großen Volksfeste. 1509 berichtet ein Mathias Hirt vom Augsburger Schützenfest, dass Adel, Klerus, Handwerker und Bauern gemeinsam dem Kegelspiel nachgingen. 1516 schätzte ein Chronist beim „Eßlinger Schießen“ die Teilnehmerzahl des Kegelns auf 1500.

Neuzeit
Bis ins 18. Jahrhundert wurde ausnahmslos im Freien gespielt. Kegeln fehlte auf keinem Jahrmarkt und auf keiner größeren Hochzeit. Noch immer ging es oftmals um Gut und Geld. Auch die höfische Welt des Rokoko vergnügte sich beim Kegeln. 1786 beschrieb der Berliner Mediziner und Gelehrte Johann Georg Krünitz in seinem Lexikon erstmals „13 Regeln für das Kegelspiel“, die teilweise heute noch gelten, etwa dass nicht übertreten werden darf und die Kugel vor einer bestimmten Markierung aufgesetzt werden muss. Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe waren begeisterte Anhänger des Kegelns.
Deutsche Auswanderer trugen das Kegeln in die Herzegowina, ins Banat und nach Siebenbürgen, aber auch in ferne Länder wie Brasilien und Australien. Engländer und Niederländer verbreiteten das Kegelspiel in den Vereinigten Staaten, wo es sich sehr schnell weit verbreitete. 1837 soll ein Verbot des herkömmlichen Neun-Kegel-Spiels in Hartfurt (Connecticut) die Entwicklung des Bowlings angestoßen haben: Um das Verbot zu unterlaufen, seien einige Änderungen vorgenommen und insbesondere den neun Kegeln ein zehnter hinzugefügt sowie ihre quadratische Anordnung in ein Dreieck abgewandelt worden sein. Manche sehen jedoch die englische „Skittle Alley“ als Vorläufer des heutigen Bowling. Dafür spricht, dass sich bis heute in den Vereinigten Staaten das „Candlepin-Bowling“ als Sonderform mit erhalten hat. Ähnliche Kegel werden in England bis heute verwendet, sind in Deutschland jedoch unbekannt.
Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Gründung fester Kegelgemeinschaften zunächst der Unterstützung Bedürftiger. Doch rasch trat der sportliche Gedanke mehr und mehr in den Vordergrund. Das Sportkegeln wurde geboren und verbreitete sich rasant. 1884 kam es im Ruhrgebiet zu einem ersten überregionalen Zusammenschluss. 1885 wurde im sächsischen Dresden der Zentralverband deutscher Kegelklubs ins Leben gerufen. Er veranstalte ab 1886 „Bundesfeste“ auf Asphalt- und Bohlebahnen. Ein einheitliches Regelwerk wurde entwickelt und die Bahnen genormt. 1889 nannte er sich um in die lange Zeit geltende Bezeichnung Deutscher Keglerbund (DKB) und seit 1891 führte er Deutsche Meisterschaften durch. Auch in vielen anderen europäischen Staaten und in Nordamerika wurden nationale Kegelverbände gegründet.
1921 ließ der DKB in Deutschland Scherenbahnen zu, 1929 dann schließlich auch Bowlingbahnen. Bereits 1924 entstand in Chemnitz der Deutsche Arbeiter-Keglerbund, der zu seiner Hochzeit nahezu zehntausend Mitglieder vereinte, aber 1933 im Zuge der Gleichschaltung im Nationalsozialismus aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Siegermächten auch der DKB zwangsweise aufgelöst. Er wurde dann am 14. Oktober 1950 neu gegründet.


Verbände

Heute sind die deutschen Sportkegler im Deutschen Kegler- und Bowlingbund (DKB) organisiert, der sich nach Bahnarten in vier Disziplinverbände gliedert:
  • Deutscher Bohle Kegler Verband
  • Deutscher Schere-Keglerbund
  • Deutscher Keglerbund Classic
  • Deutsche Bowling Union
2012 wurde die Deutsche Classic-Kegler-Union als Abspaltung des Deutschen Keglerbund Classic gegründet.
In Österreich ist der Österreichische Sportkegel- und Bowling-Verband (ÖSKB), in der Schweiz und in Liechtenstein der Schweizerische Sportkegler-Verband (SSKV) Dachverband aller Sportkegler des Landes. Daneben existiert die Schweizerische Freie Keglervereinigung (SFKV). In Belgien, das teilweise deutschsprachig ist, haben sich die Sportkegler zum Königlich-Belgischen Keglerverband (KBKV) zusammengefunden, während die Akteure in Italien, zu dem mit Südtirol eine weitere deutschsprachige Region gehört, im Italienischen Sportkeglerverband (ISKV) organisiert sind.
1952 schlossen sich neun nationale Verbände zur Fédération Internationale des Quilleurs (FIQ) zusammen, die alle vier Bahnarten einschließlich Bowling vertritt. 1979 erklärte die 81. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees in Montevideo den Kegel- und Bowlingverband für olympiawürdig.


Technik

Ausstattung
Bis in die 1950er-Jahre hinein stellten „Kegeljungen“ (oder -buben) die Kegel auf und rollten die Kugel zurück. Nach Darstellung des Schriftstellers Karl May sei er selbst 1854 Kegeljunge gewesen und das Kegeln habe am Sonntag gleich nach der Kirche begonnen und bis zur späten Abendstunde gedauert, am Markttag auch bis Mitternacht. Es habe zu essen gegeben und Bierreste zu trinken, manchmal auch einen Schnaps, dazu einen guten Stundenlohn und Zusatzbeträge bei Ehrenrunden. Die teilweise derben Gespräche seien durch den wie ein Hörrohr wirkenden „Kegelschub“ auch am Ende der Bahn verständlich gewesen. Beim Kegeln will er auch die ersten Heimkehrer aus der Neuen Welt getroffen haben, die ihm von den Vereinigten Staaten erzählten.[2]
Die ersten vollautomatischen Kegelstellmaschinen wurden am 25. März 1956 in Deutschland in Betrieb genommen. Während anfangs noch die einzelnen mechanischen Arbeitsschritte per Knopfdruck ausgeführt werden mussten, übernehmen heute computergesteuerte Anlagen den kompletten Spielablauf vom Aufstellen der Kegel bis zum Zählen der Punkte und die Übertrittsanzeige erfolgt per Lichtschranke. Die Kegel werden entweder an Seilen hochgezogen und – nach dem „Auspendeln“ – wieder abgestellt oder sie werden von einem „Rechen“ in eine Grube am Bahnende befördert und durch eine Förderanlage in die Halterung befördert, die sie wieder auf der Bahn abstellt. Diese besonders beim Bowling verwendete Lösung ist technisch komplexer, vermeidet jedoch das Problem des Verhedderns der Seile.
Die hölzernen Kegel von einst sind seit langem durch Kunststoffkegel ersetzt. Auf Bohle- und Scherebahnen wird der gerade geschnittene 2000er-Kegel eingesetzt; auf Classicbahnen werden seit einigen Jahren auch die bauchigen Tornado- und Top-Kegel gespielt. Als Vorzüge nennen die Hersteller einen geringeren Verschleiß und höhere Fallergebnisse im Vergleich zur traditionellen Kegelform, insbesondere beim Abräumen. Des Weiteren erfolgen seltener sogenannte „Durchläufer“ mit der (kleinen) Jugendkugel, bei dem keiner der vorderen 5 Kegel fällt.
Kugeln werden heute aus polyesterfreiem Phenolharz (Aramith) hergestellt. Der Standarddurchmesser im Sportkegeln beträgt 160 Millimeter bei ungefähr 2,85 Kilogramm. Die B Jugend (11–14 Jahre) spielt mit 140 Millimeter im Durchmesser großen und 1,9 Kilogramm schweren Kugeln. Auf Classicbahnen spielen Breitensport- und Freizeitkegler auch mit Lochkugeln in unterschiedlichen Größen.

Bundeskegelbahn
„Bundeskegelbahn“ ist ein Qualitätssiegel, das die Disziplinverbände des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes durch lizenzierte Sachverständige vergeben. Bahnanlagen müssen in Abmessungen, Materialien, Steuerung und so weiter den technischen Vorschriften entsprechen und für einen Turnierbetrieb ausgestattet sein (Umkleidekabinen, Duschen).

Bahnarten
Der Kegelsport wird in Deutschland auf vier verschiedenen Bahnarten betrieben: Asphalt- (Classic-), Bohle-, Scheren- und Bowlingbahn. Auf jeder dieser Bahnarten, deren Verteilung außer beim bundesweit anzutreffenden Bowling regional unterschiedlich ist, finden eigene Meisterschaften, Ligenspiele, Vereinspokale und Turniere im Rahmen der jeweiligen Sportordnung statt. Darüber hinaus werden alljährlich nach vorheriger Qualifikation über die Länder bundesweit die Deutschen Meisterschaften auf Dreibahnen ausgetragen: Hierbei müssen sich die Sportler nacheinander auf den drei Bahnarten Bohle, Schere und Asphalt/Classic bewähren und dabei die recht unterschiedlichen Kegeltechniken anwenden.
Allen Bahnarten gemeinsam ist das Ziel, mit einem Wurf (Schub) die größtmögliche Anzahl von Kegeln umzuwerfen. Abweichend von dieser Regel ist es in Varianten des Spiels das Ziel, bestimmte Konstellationen von Kegeln (Kegelbilder) zu werfen.

Classicbahn (Asphaltbahn)
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge 5,5–6,5 m, Breite 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt oder Kunststoff und hat über die gesamte Länge von 19,50 Meter eine Breite von 1,50 Meter. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt waagerecht.
Die Asphaltbahn wird überwiegend in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern, Süd-Hessen, Pfalz) gespielt sowie in Berlin und allen neuen Bundesländern mit Ausnahme Mecklenburg-Vorpommerns.
International ist die Asphaltbahn in 19 Ländern verbreitet, neben Deutschland vor allem im übrigen Mitteleuropa (Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen) sowie in Südosteuropa (den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien und Rumänien).

Bohlebahn
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge 5,50 m, Breite 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Wie die Scherenbahn hat auch die Bohlebahn eine Gesamtsteigung von zehn Zentimeter vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Aufgrund der Maße der Lauffläche (23,50 m Länge und 0,35 m Breite) ist auf der Bohlenbahn Abräumen nicht möglich und es kann nur in die Vollen gespielt werden.
Auf Bohlebahnen wird hauptsächlich in Norddeutschland (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) gespielt sowie in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Nordhessen und Westfalen. Darüber hinaus ist das Kegeln auf der Bohlebahn international in Dänemark, Polen und Namibia verbreitet.

Scherenbahn
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge 5,50 m, Breite 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Bei Kunststoffbahnen ist die Aufsatzbohle auch sehr oft aus Kunststoff. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt (3,6 mm–4,0 mm). Die Bahn hat eine Gesamtsteigung von zehn Zentimeter vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Die Lauffläche hat von der Aufsatzbohle bis zur Schere auf einer Länge von 9,50 Meter eine Breite von 35 Zentimeter und verbreitert sich dann auf einer Länge von 8,50 Meter scherenartig bis auf 1,25 Meter beim Kegelstand.
Scherenbahnen sind im Rheinland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz), im Saarland sowie im südlichen Niedersachsen und in Hessen verbreitet.
Außerhalb Deutschlands wird in Westeuropa auf Scherenbahnen gekegelt, vor allem im Benelux (Niederlande, Belgien, Luxemburg) und in Frankreich, sowie in Italien und Brasilien.

Bowlingbahn
Die Bowlingbahn ist von den oben genannten Kegelbahnen völlig verschieden. Sie besteht aus lackiertem Holz oder aus Kunststoff. Üblicherweise wird sie regelmäßig mit einem dünnen Ölfilm überzogen. Das letzte Drittel der Bahn ist trocken. Bei einem Hakenball sorgt das Öl dafür, dass die Seitenrotation erst kurz vor den Pins Wirkung zeigt. Statt neun Kegeln im Vierpass werden zehn Pins in einem gleichseitigen Dreieck aufgestellt.


Sonderform

Platzbahn
Das Platzbahnkegeln ist eine regionale Sonderform des Kegelns, bei der die Kugel auf althergebrachte Weise geworfen wird anstatt gerollt. Es findet üblicherweise im Freien statt und kommt als Wettkampfsport nur im Mansfelder Land im südlichen Sachsen-Anhalt vor. Dort werden seit 1964 Meisterschaften ausgetragen. Da es in der DDR nicht möglich war, einen eigenständigen Verband zu gründen, waren die Platzbahnkegler den „Langbahnkeglern“ (Asphaltbahn) zugeordnet.
Platzbahnkegeln war „der“ Volkssport im Mansfelder Land und soll hier mit dem Aufschwung des Bergbaus durch österreichische und oberbayerische Bergleute eingeführt worden sein (siehe auch Geschichte des Kegelns), die nach der Arbeit Abwechslung suchten und das Spiel aus Italien kannten. Dort wurden die Kegel in der Mitte eines Kreises von etwa zehn Meter Durchmesser aufgestellt und vom Rand aus versucht, durch das Werfen einer Kugel „den Platz abzuräumen“
Beim Platzbahnkegeln im Mansfelder Land wurde der Platz auf einen Viertelkreis reduziert und die Kegel in einem Abstand von 6,50 Meter zu einer markierten Standfläche sowie 80 Zentimeter untereinander aufgestellt. Die etwa fünf Kilogramm schwere Holzkugel hat bis zu 24 Zentimeter Durchmesser, ein Kegel 10 Zentimeter. Dieser besteht aus Hartholz (in der Regel Hainbuche) und 60 Zentimeter hoch (der König 3 Zentimeter höher). Die Standfläche der Kegel ist befestigt und mit einer Gummimatte versehen. Etwa 80 Zentimeter hinter den Kegeln wird zum Schutz der Zuschauer sowie des Materials eine Fangwand errichtet. Die Standfläche für die Spieler ist meist mit Pflaster ausgelegt und einer Abwurfkante versehen.
Diese seltene Sportart wird aufgrund der Besonderheit des Werfens statt Rollens, des hohen Gewichts der Kugel und der mehr als sechs Meter Entfernung zu den Kegeln in der Regel nur von Männern betrieben, ist mit kleineren und leichteren Kugeln aber auch Kindern und Frauen möglich.


Sportkegeln

Sportkegeln im Bereich Classic

Allgemeines
Sportkegeln wird als Einzel- und Mannschaftssportart betrieben. Eine Mannschaft besteht aus sechs, in manchen unteren Klassen auch vier Spielern. Außerdem werden Paar- und Mixed-Wettbewerbe abgehalten. Neu dazugekommen sind Tandem- und Sprintwettbewerbe, die im K.-o.-System gespielt werden. Insgesamt gibt es rund 115.000 Classic-Kegler weltweit, davon etwa 82.000 in Deutschland.
Der Spielbetrieb des Deutschen Keglerbundes Classic findet in folgenden Ligen statt: Bundesliga (in zwei Gruppen 100/200 und 120 unterteilt) – 2.Bundesliga – 3. Bundesliga – „Bayernliga“ (Verbandsliga) – Landesliga Nord/Süd – Regionalligen (meistens zwei Regierungsbezirke zu einer Liga zusammengeschlossen) – Bezirksligen – Kreisklassen. Siehe auch Kegel-Bundesliga (Classic)
Deutsche Meisterschaften in Einzel- und Mannschaftswettbewerben aller Altersklassen werden jährlich durchgeführt. Hierfür müssen sich die Einzelspieler und Vereinsmannschaften über Kreis-, Regional- und Landesmeisterschaften qualifizieren.

Breitensport
Seit 2006 sind im DKBC neben Sportkeglern auch Breitensport-Kegler organisiert. Sie sind im Freizeitsport anzusiedeln, bestreiten aber regelmäßig Wettbewerbe auf zumeist regionaler Ebene. Breitensportkegler spielen neben der Vollkugel auch Lochkugeln. Die Wurfzahl pro Spiel beträgt 100.
Die Vereinigung Bayerischer Freizeitkegler (VBFK) richtet jährlich Meisterschaften vieler Altersklassen und den Bayernpokal mit über 100 teilnehmenden Mannschaften aus. 2007 veranstaltete die Europäische Breitensport-Freizeitkegel-Union (EBFU) die erste Europameisterschaft, 2008 folgte ein Europapokal-Wettbewerb.

Wettkampfkegeln
Deutschland: 100/200 Wurf kombiniert
In den Damen- und in den unteren Herrenklassen werden pro Spieler/in 100 Wurf über zwei Bahnen gespielt; die Herren spielen ab der Bezirksliga 200 Wurf über vier Bahnen. Jeder Spieler/in absolviert pro Bahn 50 Wurf kombiniert (d. h. 25 Wurf in die Vollen und 25 Wurf Abräumen). Die Spielergebnisse von allen sechs beziehungsweise vier Spielern werden zusammengezählt und dem Gegner gegenübergestellt. Gewonnen hat jene Mannschaft, die mehr Holz erzielt hat. Kegelgleichstand bedeutet unentschieden.

International: 120 Wurf kombiniert
In den meisten europäischen Ländern und bei internationalen Wettbewerben (Weltmeisterschaften, Europapokal, Einzelweltpokal und so weiter) werden bei Damen und Herren aller Altersklassen 120 Wurf kombiniert (30 Wurf je Bahn, davon 15 Wurf Volle, 15 Wurf Abräumen) über vier Bahnen mit sechs Spielern pro Mannschaft absolviert.
Nach dem Gesamtholzergebnis einer Mannschaft werden zwei Wertungspunkte vergeben; ein dritter Zusatzpunkt wird nach einem recht komplizierten Verfahren vergeben: Nach jedem Durchgang (30 Wurf) wird ein Satzpunkt ausgespielt. Bei Kegelgleichheit gibt es einen halben Punkt für jeden Spieler. Danach wird die Bahn gewechselt. Nach vier Durchgängen bekommt der Spieler mit mehr Satzpunkten einen Mannschaftspunkt. Bei Satzgleichstand 2:2 bekommt der Spieler mit mehr Kegelanzahl den Mannschaftspunkt. Ist bei Satzgleichstand auch die Kegelanzahl gleich, so bekommt jeder Spieler einen halben Mannschaftspunkt. Am Ende des Kampfes werden die Mannschaftspunkte (sechs Spieler + Mannschaft) zusammengezählt. Insgesamt werden acht Mannschaftspunkte ausgespielt. Es ist daher ein Sieg von 8:0 bis 4,5:3,5 möglich sowie ein Unentschieden bei 4:4 Mannschaftspunkten. In die Tabelle bekommt der Sieger zwei Punkte, bei Unentschieden einen Punkt, der Verlierer null Punkte. Als zweite Wertung bei Punktegleichstand (Torverhältnis) werden auch die Mannschaftspunkte und die Satzpunkte in die Tabelle eingetragen.
Durch die Einführung der 120 Wurf wollte man ein einheitliches Spielsystem einführen, das von allen Sportkeglern in allen Altersklassen gespielt wird. Durch die Punktwertung sollte außerdem die Spannung erhöht werden, da bei jedem Satz bereits ein Punkt ausgespielt wird, und eine Mannschaft auch mit mehr Gesamtholz das Gesamtspiel verlieren oder unentschieden beenden kann.
Der Weltverband der Classic-Kegler (NBC) bemüht sich trotz beachtlicher Widerstände, dieses System auch in Deutschland durchzusetzen. Da sich der Deutsche Keglerbund Classic gegen einen Eingriff in die nationale Hoheit wehrt, war Deutschland mehrfach international gesperrt. Im Februar 2007 wurde vor einem Gericht in Wien ein Vergleich geschlossen, der besagt, dass die deutschen Kegler nach ihrem traditionellen System spielen dürfen, jedoch Play-offs nach internationalem System spielen müssen, um bei internationalen Pokalwettbewerben startberechtigt zu sein. Entsprechend ist die 1. Bundesliga der Damen und Herren umgestaltet worden.
Als einer der ersten Landesverbände hat der Verband Württemberg in der Sektion Classic zur Spielrunde 2010/2011 das neue Spielsystem eingeführt.


Sportkegeln im Bereich Schere

120 Wurf kombiniert
Sportkegeln in der Sektion Schere setzt sich aus zwei Spielvarianten, dem Spiel in die Vollen und dem Abräumen, zusammen.
Beim Spiel in die Vollen spielt ein Sportler bei jedem Wurf auf ein komplettes Kegelspiel, auch Bild genannt. Gewertet werden bei fester Wurfzahl die Zahl der abgespielten Kegel.
Demgegenüber muss ein Spieler beim Abräumspiel solange auf die Kegel spielen, bis alle abgespielt worden sind. Lediglich der Mittelkegel, König genannt, darf stehen bleiben (Kranz), allerdings werden auch nur die 8 gefallenen Kegel gewertet.
Es herrscht Gassenzwang. Auf den ungeraden Bahnen wird mit der linken Gasse Volle, auf den geraden mit der rechten Gasse Volle begonnen. Nach 15 Wurf folgt dann das Abräumen in die andere Gasse. Sowohl das Spiel in die Vollen als auch das Abräumspiel sind sehr variantenreich, da keine Scherenbahn präzise der nächsten gleicht. Beispielsweise weist jede Bahn aufgrund von Material- und Schliffunterschieden eine andere Kehlung auf. Der Kegler ist gezwungen, sich bei wechselnden Kegelbahnen immer wieder an die besonderen Verhältnisse der Kegelbahn anzupassen, um möglichst viele Kegel abzuspielen.
Gespielt werden im Wettkampfbetrieb ab dem 14. Lebensjahr 120 Wurf kombiniert. Dies bedeutet, dass auf jeder Bahn 30 Kugeln geworfen werden, davon sind jeweils 15 Volle und 15 Abräumen. Bei dieser Spielpraxis gilt 700 landläufig als Schnitt, in höheren Klassen ist ein persönlicher Schnitt von 800 und mehr erforderlich. In der Bundesliga werden oftmals 900 Holz geworfen.
Der aktuelle Rekord des Weltverband der Schere-Kegler (NBS), erzielt bei Welt- oder Europameisterschaften, liegt bei den Herren bei 991 Holz (Daniel Mittelstädt, EM 2009 Oberthal) und bei den Damen bei 979 Holz (Bianca Mayer, WM 2007 Oberthal). Die Deutschen Rekorde liegen zur Zeit bei den Herren bei 984 Holz (Jürgen Wagner, DM 2007 Oberthal) und bei den Damen bei 963 Holz (Jasmin Thon, DM 2009 Düsseldorf).
In der 1. Bundesliga wurden aber schon über 1000 Holz erreicht. Bei den Herren stellte Holger Mayer vom Verein KF Oberthal am 4. September 2010 auf der heimischen Anlage mit 1029 Holz eine neue Bestleistung auf.

Ergebnisse,Holzzahlen
Die Ergebnisse (Kegelsumme oder auch Holzzahl, da ein gefallener/umgeworfener Kegel als ein Holz gerechnet wird) im Kegeln hängen von vielen Faktoren ab, auf die sich ein (Sport)kegler einzustellen hat. Die wesentlichen Faktoren sind: die Kegelform (tatsächlich hat sich herausgestellt, dass durch den Top-Kegel im Allgemeinen bessere Zahlen möglich sind), die Bahnpflege (durch das Aufbringen von Gleitmitteln gemäß Reglement kann das Schlagverhalten maßgeblich verbessert werden), der Kugel-Lauf (Linie, Drall) und so weiter. Entscheidend ist daher, wie gut sich ein Spieler auf eine Kegelbahn einstellen kann.
Am Ende eines Spiels erreicht ein durchschnittlicher Spieler auf 120 Wurf etwa 500–650 Holz auf Classicbahnen. Spitzenspieler der Bundesliga erreichen auf 200 Wurf durchschnittlich 1000 Kegel auf Classicbahnen. Auf Classicbahnen weichen Einzelergebnisse deutlich stärker von einem Durchschnittswert ab, als das auf Bohlebahnen der Fall ist.
Auf Bohlebahnen sollte ein Sportkegler durchschnittlich sieben Holz pro Wurf spielen, auf Scherebahnen sechs Holz und auf Classicbahnen fünf Holz. Alle darunter liegende Holz werden absteigend als Minuswerte und alle darüber liegenden aufsteigend als Pluswerte gewertet. Es wird hierbei von unkombinierten Spielen ausgegangen.

Freizeitkegeln
Beim Hobbykegeln stehen nicht sportliche Betätigung und Wettkampf im Mittelpunkt, sondern Geselligkeit und Spaß. Vielerorts haben sich Menschen zu Freizeit-Kegelklubs zusammengefunden. Zumeist wird eines oder mehrere aus der Vielzahl von Kegelspielen gespielt. Bestimmte Würfe wie „Pumpen“ („Pudel“, „Ratten“ (von frz. raté bzw. rater[3]), Nullwürfe), „Klingel“ („Kranz-Acht“, Neunerwurf), „verpasster Einsatz“ und so weiter werden mit Geldstrafen belegt, um so Treffen und Ausflüge zu finanzieren. Kegelausflüge stehen im Ruf, feuchtfröhlich und ausgelassen zu sein.
Spiele, bei denen Kegel in einer kleinen, üblicherweise auf einem Tisch postierten Arena mit einer Kugel oder einem Kreisel umgeworfen werden, werden als Tischkegelspiele bezeichnet.

Quelle: www.wikipedia.de
Alle Neune
Oder: Neun gute Gründe, Mitglied in einem Kegelsportclub zu werden

1. Kegeln ist in allen Bevölkerungsgruppen populär – ein echter Volkssport. Für Jung und Alt. Für Frauen und Männer. Deshalb ist Kegeln ein idealer Sport für die ganze Familie.
2. Der richtige Auflagepunkt, die richtige Kugelgeschwindigkeit. Beim Kegeln kommt es auf Präzision an. Und somit auf die richtige Technik, also auch auf eine gute Koordination.
3. Kegeln ist ein Ausdauersport. Je nach Disziplin wird über eine Distanz von 100, 120 oder 200 Kugeln gespielt. Eine Trainingseinheit dauert über eine Stunde. Das hält fit.
4. Auch die Spannung bei Wettkämpfen sorgt für ein gutes Herz-Kreislauf-Training... Viele Punktspiele oder Einzelwettbewerbe werden erst mit den letzten Kugeln entschieden.
5. Beim Kegeln wird nicht nur der Körper trainiert. Wenn die Keglerinnen und Kegler 120 mal Anlauf nehmen, kommt auch der Geist nicht zu kurz. Circa 40 Minuten heißt es: „Volle Konzentration“.
6. Bei der schönsten Nebensache der Welt wird alles andere nebensächlich: Für viele Keglerinnen und Kegler steht fest: „Nirgendwo kann man besser vom Alltag abschalten als auf der Kegelbahn.“
7. Einige spielen nur in der Mannschaft, andere nehmen nur an Einzelwettbewerben teil. Die meisten machen beides, weil Kegeln sowohl eine faszinierende Mannschafts- als auch Einzelsportart ist.
8. „Spiel fällt aus“ – dieses Schild kennen Kegelsportler nicht. Sportkegeln geht immer: Bei Außentemperaturen von minus 20 bis plus 40 Grad Celsius. Von Januar bis Dezember. Denn: Kegeln ist eine Allwetter- und somit auch eine Ganzjahressportart.
9. Immer besser werden. Wer will das nicht? Das Schöne beim Kegelsport ist, dass die Zählgeräte auf den Trainingsbahnen die Ergebnisse, die Leistungsfortschritte von Breiten- und Leistungssportlern auf den Punkt genau anzeigen.

Quelle: http://www.kegeln-und-bowling-umwerfende-sportarten.de/kegeln/alle_neune.php
Technikleitbild (Classic Bewegungsablauf von Peter Jakob)

Einleitung
Der Bewegungsablauf im Kegeln ist die Grundlage für das Erlernen des richtigen Kegelns und dies fängt im Jugendbereich an. Jeder Übungsleiter und Trainer sollte die Kenntnisse über die einzelnen Bewegungsphasen kennen. Ohne diese genauen Ablaufbewegungen sind das Lernen und Trainieren undenkbar. Das Technikleitebild ist die Zielgröße. Sie setzt sich zusammen durch die mechanischen (Lehre vom Gleichgewicht und die Bewegung des Körpers), kinematischen (Bewegungsablauf) und biomechanischen (Vorgänge im Organismus) Grundlagen des Kegelsports und diese werden an unseren weltbesten Keglern gemessen. Im DKBC gibt es leider keine einheitliche Meinung und somit auch kein Technikleitbild! Sinnvoller wäre, wenn es für unsere Übungsleiter und Trainer ein einheitliches Technikleitbild gäbe und alle könnten das Gleiche lernen.


Inhalt des Technikleitbildes des Keglers

Vorbereitungsphase Startstellung


  1. Schritt Anfangsphase
  2. Schritt Hauptphase
  3. Kugelabgabe
  4. Schritt Endphase als Nachstellschritt in Wurfrichtung und das langsame Aufrichten des Oberkörpers und des Wurfarmes

Technik = sportliche Bewegungsaufgabe. Diese Resultiert aus der Erkenntnis wissenschaftlicher, biomechanischer Bewegungslehre.

Auch wenn die Meinungen auseinander gehen. Die theoretischen und praktischen Erfahrungen für unsere Arbeit beginnen im Nachwuchsbereich. Hier spielt der Bewegungsablauf eine große Rolle. Richtige und rationelle Leistungssteigerung geht nur durch Forschung und praktische Erfahrung in der Bewegungstechnik. Material und Bahnstrukturen werden ständig verbessert und geändert und somit die Bewegungstechnik (Technikleitbild).
Bei der Beschreibung der Technik gehen wir von Rechtshändern aus. Von der Aufnahme der Kugel bis zu deren Abgabe gibt es 3 Schwerpunkte: die Bewegungsphase, die Bewegungshandlung und der Bewegungsschwerpunkt. Wir gehen von der Aufrechten Startstellung aus. Die Spieltechnik auf Kunststoff- und Segmentbahnen sind durch die Aufrechtstartstellung sportlich und gesundheitlich am erfolgreichsten. Wichtigster Bestandteil der technischen Ausbildung ist das Technikleitbild.


Der Spielarm

Pendel ist der Körper der um eine Achse schwingt. Das heißt: Jede nicht angebrachte Bewegung des Oberkörpers beeinträchtigt das Schwingungsverhalten des Spielarmpendels.



  • Der Pendel Anschwung befindet sich vor dem Körper ca. 30…40° und ist gerade
  • Bei Bewegungsbeginn dem 1. Schritt und dem Oberkörper höchste Konzentration schenken
  • Auftaktbewegung aufrecht und locker, die Fußstellung hüftbreit auseinander


Bewegungsschwerpunkt



  • Kugel über Kniehöhe
  • Körperschwerpunkt nach hinten verlagern, damit man nicht in den Anschwung hinein fällt
  • Erster Schritt nicht zu groß (halber Gehschritt) ansonsten zu hohe Anfangsgeschwindigkeit


Der Bewegungsablauf



  • Anlauflänge sollte markiert werden
  • Kugelentnahme aus dem Sammelkasten
  • Seitliches Fassen um Verletzungen zu vermeiden
  • Startstellung – einrichten des Wurfarmes
  • Die Kugel wird mit 2 Händen 30…40° vor dem Oberschenkel gehalten, die Finger sind gespreizt,
  • Handrichtung ist seitlich an der Kugel
  • Beine stehen hüftbreit, rechtes Bein zeigt ins ziel, der Körper ist aufrecht und locker
  • Gedankliche Linie ziehen vom Aufsatz bis zum Einschlag
  • Kugel im Ruhestand
  • Körper leicht gebeugt und Fußstellung locker und Entspannt
  • Augen ziehen eine gedankliche Linie vom Kugeleinschlag bis zum Aufsatzpunkt
  • Der Blickkontakt bleibt auf der Auflage bis zur Kugelabgabe

Die Kugel soll mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30 km/h die Bah durchlaufen.


Erster Schritt

Der erste Schritt beginnt erst nachdem der Armpendel nach hinten geht. (Umkehr)
Beginn mit dem linken Bein, Schrittlänge beachten, der Auftakt darf nicht zu groß sein, damit die Geschwindigkeit nicht so schnell wird. Armpendel nicht über Schulterhöhe. Anvisieren des Ziels, geplanter Kugeleinschlag, Schnittpunkt oder Auflagepunkt.


Zweiter Schritt

Der zweite Schritt (rechtes Bein) muss länger sein als der erste Schritt. Füße zeigen weiterhin in Zielrichtung, der Armpendel nach hinten erreicht seinen Höhepunkt. Der linke Arm geht gestreckt, wegen des Gleichgewichts und der Balance des Körpers nach außen. Der Blick ist weiterhin auf den Aufsatzpunkt gerichtet. Der Körper bewegt sich leicht und kontinuierlich abwärts. (geneigte Ebene) Schaukelbewegungen sind zu
vermeiden.


Dritter Schritt

Der dritte Schritt muss der längste Schritt sein, man nennt ihn auch den langen Ausfallschritt. Ausfallschritt und Armpendel müssen gleichzeitig nach vorn gehen. Der Oberkörper führt seine gleichmäßige Abwärtsbewegung weiter fort. Auch richtige Winkelstellung vom Ober- zum Unterschenkel (ca. 90°) muss geachtet werden. Der Armpendel muss bei der Abgabe der Kugel mindestens 10…20 cm vor dem linken Fuß sein. Der Oberkörper muss gerade zur Laufrichtung sein, Pendelarm ist gestreckt und das Auge verlässt den Aufsatzpunkt nicht (der Körper ist hinter der Kugel). Die Blickrichtung vom ersten Schritt bis zur Abgabe der Kugel ist immer auf den Aufsatzpunkt gerichtet. Krafteinsatz nur im Armpendel (nicht Geschwindigkeit und in den Körper legen). Der Pendelarm muss sich genau hinter der Kugel befinden, die Hand wird bei der Abgabe nur geöffnet, ein zusätzliches Schwingen ist grundsätzlich zu vermeiden. Der Abgabepunkt der Kugel sollte der tiefste Punkt des Armzuges sein und zwischen 30 und 50 cm vor Ende der Aufsatzbohle liegen.


Vierter Schritt

Nachdem die Kugel die Hand verlassen hat, beginnt der 4. Schritt. Dieser sollte ein kurzer Abfangschritt in Wurfrichtung sein. Der Blickkontakt zur Kugel bleibt bis Kugeleinschlag bestehen. Die Hand bleibt weiterhin in Richtung des gewünschten Einschlags. Der Körper bleibt gebeugt und richtet sich dann ruhig und entspannt auf. Das linke Bein wird nachgestellt.


Schlussfolgerung

Die Geschwindigkeit vom 1. Schritt bis zum Aufrichten ist so zu wählen, dass der Körper ruhig und kontrolliert zum Stand kommt. Fußbewegung in gleichmäßiger Linie nach vorn.


Allgemeine Fehlerquellen

Erster Schritt – zu lang
Auftaktbewegung zu schnell
Zweiter Schritt – Oberkörper nicht ruckartig abbeugen
Dritter Schritt – zu hohes Tempo, plötzliches Abbremsen, verreißen des Körpers und der Hand

Peter Jakob


Bewegungstechnik (als pdf. Datei) Autoren: W. Buchs, F. Schuster


Bewegungstechnik1.pdf
Bewegungstechnik2.pdf
Bewegungstechnik3.pdf
Bewegungstechnik4.pdf


Technikleitbild Kegeln mit Bildern (als pdf.Datei) Text: F. Schuster

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Erwärmungsbeispiele

Zu beachten ist: Alle Dehnungsübungen sollten ohne Nachfedern gemacht werden, ansonsten besteht Verletzungsgefahr

  1. eine Minute lockeres Seil springen
  2. aufrechter Zugstand (die Hand fässt an das Fußgelenk und zieht den Fuß vorsichtig nach oben Richtung Po / die Knie bleiben möglichst zusammen / das Knie zeigt Richtung Boden) -jede Seite mindestens 5 Mal
    Erwaermung 2
  3. Beine weit auseinander spreizen, aber nicht zu weit / nun mit dem Oberkörper nach vorne bücken und versuchen mit den Fingerspitzen den Boden zu berühren und Knie durchdrücken / etwa 5 Sekunden die Stellung halten und dehnen / dann wieder mit dem Oberkörper nach oben einen seitlichen Ausfallschritt machen / ein Bein wird gebeugt und das andere gestreckt / Spannung halten / danach das andere Bein
    Erwaermung 3
  4. die rechte Hand über den Kopf führen und auf den Rücken legen / mit Hilfe der linken Hand den Ellenbogen nach unten drücken
    Erwaermung 4
  5. Arme vor- und rückwärts kreisen (man kann es auch verstärken indem man die Hände auf die Schultern legt / rechte Hand aufrechte Schulter)
  6. das Kreuz ( man fuhrt den linken Ellenbogen an das rechte Knie / das Knie wird dabei in Richtung Ellenbogen gehoben)
  7. der rechte Arm wird gerade über den Kopf gestreckt, dabei ist die linke Hand in der Taille / es wird soweit gestreckt bis man eine Spannung in der rechten Seite spürt / die Spannung wird dann für 5 Sekunden gehalten
Bilder  optimale Holzzahl          Kegelaufstellung
                   
10 Volle 50 - 55           9    
15 Wurf auf Kegel 1;3;4 25 - 27         7   8  
15 Wurf auf Kegel 1;2;6 25 - 27       4   5   6
5 Wurf auf Kegel 4 4 - 5         2   3  
5 Wurf auf Kegel 5 4 - 5           1    
5 Wurf auf Kegel 6 4 - 5                
= 55 Wurf 112 - 124 gut              
  unter 80 Bedarf mehr Training                
                   
10 Volle 50 - 55                
15 Wurf auf Kegel 1;2;3 35 - 40                
15 Wurf auf Kegel 5;7;8 35 - 40                
= 40 Wurf 110 - 135 gut              
  unter 80 Bedarf mehr Training                
                   
10 Volle 50 - 55                
15 Wurf auf Kegel 2;4;5 35 - 40                
15 Wurf auf Kegel 3;5;6 35 - 40                
= 40 Wurf 110 - 135 gut              
  unter 80 Bedarf mehr Training                
                   
10 Volle 50 - 55                
3 Wurf auf Kegel 1;2;4 6                
3 Wurf auf Kegel 1;2;4;6 6                
3 Wurf auf Kegel 1;5;9 4                
3 Wurf auf Kegel 1;3;6 6                
3 Wurf auf Kegel 1;3;4;6 6                
3 Wurf auf Kegel 3;6;8 5                
3 Wurf auf Kegel 2;4;7 5                
3 Wurf auf Kegel 3;6;8;9 5                
3 Wurf auf Kegel 2;4;7;9 5                
3 Wurf auf Kegel 5;7;8;9 6                
10 Wurf Abräumer 22                
= 50 Wurf 126 - 131 gut              
  unter 80 Bedarf mehr Training                
                   
10 Volle 50 - 55                
3 Wurf auf Kegel 1;2;3 5                
3 Wurf auf Kegel 2;4;5;7 6                
3 Wurf auf Kegel 3;4;5;6 6                
3 Wurf auf Kegel 2;4;5;6 6                
3 Wurf auf Kegel 3;5;6;8 6                
3 Wurf auf Kegel 3;5;6;7 6                
3 Wurf auf Kegel 2;4;5;8 6                
3 Wurf auf Kegel 5;7;8;9 6                
3 Wurf auf Kegel 3;8 3                
3 Wurf auf Kegel 2;7                
10 Wurf Abräumer 22                
= 50 Wurf 125 - 130 gut              
  unter 80 Bedarf mehr Training                
                   
10 Volle 50 - 55                
40 „Zufallsbilder”                  
= 50 Wurf                  

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Fuchsjagd
 
Ein Kegler beginnt als Fuchs und macht 2 Wurf einen mit der guten u. einen mit der schlechten
Hand. Anschließend machen alle anderen einen Wurf, wobei der Fuchs zwischen jedem
weiteren Wurf auch noch einmal dran ist.
Die Jagd ist beendet, wenn die Würfe der Jäger die Punktzahl des Fuchses unter Null bringen.

 
Bloß keine Schnapszahl :
 
Zwei Mannschaften kegeln gegeneinander und versuchen 100 Holz zu erreichen, wobei in der Summe keine Schnapszahl, also 11, 22, 33 usw. erreicht werden darf.
Tritt der Fall ein, fängt die Mannschaft wieder bei Null an.
 
Drunter und Drüber :
 
Der erste Kegler wird ausgelost und wirft einen Wurf. Dieser gilt als Vorlage für den nachfolgenden Kegler. Er muss nun vor seinem Wurf ansagen, ob er die Vorlage überbietet oder weniger kegelt. Stimmt seine Prognose, wird dem Vorleger die Differenz abgezogen. Wurde eine 7 vorgelegt und mit einer 5 nach korrekter Vorhersage weniger erzielt, erhält der Vorleger 2 Striche. Wollte der Ansager eigentlich mehr erzielen, bekommt er selbst 2 Striche. Nun gilt die 5 als Vorlage für den nächsten Kegler, der wahrscheinlich ansagen wird, dieses Ergebnis zu überbieten. Für das gleiche Ergebnis erhält der ansagende Kegler einen Strich. Wer zuerst 31 Striche hat scheidet aus.
 
Handicap :
 
Jeder Spieler macht 8 Wurf auf folgende Weise:
1. Wurf - mit dem rechten Arm
2. Wurf - mit dem linken Arm
3. Wurf - Liegestütz rechter Arm
4. Wurf - Liegestütz linker Arm
5. Wurf - von hinten durch die Beine mit beiden Händen
6. Wurf - mit dem Rücken zur Bahn durch die Beine mit beiden Händen
7. Wurf - auf einen Bein stehend
8. Wurf - Augen zu (verbunden)
Wer die meisten Kegel zu Fall bringt gewinnt. Auch hier kann man natürlich variieren und sich noch weitere Gemeinheiten ausdenken.
 
Die Uhr :
 
Die Namen der Teilnehmer werden im Kreis aufgeschrieben, so das es wie eine Uhr aussieht. Es müssen nicht 12 sein, je mehr um so besser. Jeder Spieler bekommt einen Kredit von z.B. 30 Holz gutgeschrieben. Der Anfänger wird ausgelost und spielt seinen ersten Wurf. Trifft er z.B. eine 6, so wird auf der "Uhr" 6 Namen weitergezählt und dem getroffenen Spieler 6 Holz abgezogen. Er hat nun noch 24 Holz übrig und darf seinerseits kegeln. Hat ein Spieler noch 5 Holz übrig und wird mit einer 8 getroffen, so scheidet er aus, die übrigen 3 Holz werden dem nächsten Spieler abgezogen und er ist an der Reihe. Wird ein Spieler genau auf Null rausgeworfen, darf er zum Trost noch einen Wurf ausführen. Nach und nach scheiden nun die Spieler aus. Wer übrig bleibt gewinnt. Aber Vorsicht ist geboten. Besonders Interessant wird es, sobald weniger als 10 Spieler übrig sind, weil man sich dann selber treffen kann. Sind z.B. nur noch drei Spieler übrig, würde der Spieler, der an der Reihe ist, sich mit einer 3, 6 oder 9 selbst treffen. Bei zwei Spielern ist jede gerade Zahl ein Eigentor. Da kann man sich ganz schnell selbst rauswerfen, ohne das Zutun des Gegners.
 
Hausnummer :
 
Man soll mit 6 Wurf eine möglichst hohe 6-stellige Zahl erzielen. Bevor man kegelt nennt man die Position, an die der Wurf gesetzt werden soll. Die höchste Zahl gewinnt.
Variationen:
  • die niedrigste Zahl gewinnt ( Ratten werden als neun gewertet )
  • man darf nach dem Wurf die Position Ansagen
  • es müssen nicht 6 Zahlen sein, mehr oder weniger geht natürlich auch
  • die anderen Spieler sagen vor oder nach dem Wurf an, wohin der Kegler sein Ergebnis setzen soll - sehr gemein, aber für alle
  • die Reihenfolge der Positionierung wird vorher festgelegt

 
Rausschmeißer ( Kettenkegeln ) :
 
Alle Teilnehmer losen eine Startreihenfolge aus. Nun kegelt der Erste einen Wurf - er darf vorlegen. Der zweite Spieler muss nun dieses Ergebnis überbieten, wobei gilt: "mit gibt`s nicht", das heißt, das gleiche Ergebnis reicht nicht und wird mit einem Strafpunkt bewertet (pro Strafpunk ein Strich, wie unten abgebildet). Kegelt er ein Holz mehr, bekommt der Vorleger einen Strich. Danach kegelt der dritte Spieler und versucht das eben erzielte Ergebnis des zweiten Spielers zu überbieten. So geht es nun Reihum, bis der erste Spieler wieder an der Reihe ist, er aber diesmal nicht neu vorlegt, sondern das Ergebnis seines Vorspielers vor Augen hat. Wer 20 Striche hat schwimmt, bekommt er noch einen wird er rausgeschmissen und zum Zuschauer. Wirft er sich selbst raus, weil er sein vorgelegtes Ergebnis nicht überbieten konnte, darf sein Nachfolger neu vorlegen. Das Ergebnis des "Rausgeschmissenen" zählt nicht mehr. Nach und nach fliegen alle raus und es gibt einen Sieger.

Kettenkegeln



Variationen:
  • "mit gibt`s nicht" gibt es doch, gleiches Ergebnis - kein Strafpunkt
  • für gleichwertige Spieler wird empfohlen jedes Holz unterschied zu bestrafen, bei einer vorgelegten 5 und einer gespielten 7 bekommt der Vordermann 2 Strafpunkte, bei einer 9 sind es gar 4. Eine Ratte (Fehlwurf) würde somit 14 Strafpunkte bedeuten, wenn Vor - und Hintermann jeweils eine 7 spielen

 
Sargkegeln, Galgenkegeln :
 
Wird gespielt wie Rausschmeißer, aber statt der Striche werden einfache Bildchen gezeichnet, die Schadenfreue steigt dadurch, auch wenn es etwas makaber ist.

SargkegelnGalgen



 Sechs - Tage Rennen :
 
Jeder Teilnehmer hat 6 Wurf, sozusagen jeden Tag einen. Am ersten Tag zählt der Wurf einfach, am zweiten doppelt, am dritten dreifach... und am sechsten Tag gar sechsfach. Am zweiten Tag würde eine neun 18 Punkte am sechsten Tag 54 bringen. Alle Punkte werden aufgeschrieben und für den aktuellen Stand addiert. Am Ende gewinnt natürlich die höchste Punktzahl.
 
Tannenbaum :
 
Es werden zwei Mannschaften gebildet und für jede ein Tannenbaum z. B. wie folgt aufgemalt :

Tannenbaum


Am besten auf einer Tafel mit Kreide, wo die gekegelten Zahlen einfach abgewischt werden. Je nach Können kann man natürlich die 9 weglassen, da es sonst passieren kann, das beide Mannschaften verzweifelt versuchen diese zu erzielen und es einfach nicht gelingt. Den Zahlenvariationen sind hier keine Grenzen gesetzt. Nun kegelt jede Mannschaft abwechselnd und versucht die Zahlen nach und nach auszulöschen. Wer zuerst seinen kompletten Tannenbaum weggekegelt hat, hat gewonnen. Noch besser ist es auf zwei Kegelbahnen zu kegeln. Der Spaßfaktor steigt enorm, da nun auch noch die Schnelligkeit zählt, wobei die aufkommende Hektik dazu führt, das schnell und unkonzentriert gespielte Kugeln entweder Ergebnisse bringen, die nicht mehr gebraucht werden oder Zeit kostende Ratten (Fehlwürfe) gespielt werden. Außerdem gilt die Devise: je langsamer die Kugel, desto weniger fällt um -  wichtig, wenn noch eine 3 benötigt wird ... aber - die Zeit! Nach einer gespielten Runde sollten die Mannschaften die Bahnen tauschen, da oftmals das Verliererteam behauptet, auf der schwerer zu bespielenden Bahn gewesen zu sein.
Variationen:
  • es wird vorher festgelegt, wie viele Kugeln jedes Team spielen darf
  • spielt eine Mannschaft eine Zahl, die sie nicht mehr benötigt, wird sie der anderen Mannschaft ausgestrichen
  • die 9 zählt als Joker und kann für eine beliebige Zahl eingesetzt werden
  • Zahlen die nicht mehr benötigt werden, zählen als Punkte, bis die andere Mannschaft ebenfalls die entsprechende Zahl gelöscht hat. Spielt also eine Mannschaft die bereits fertige 6 und die andere Mannschaft hat diese noch offen, erhält die Mannschaft 6 Punkte usw.

 
oder
 
Es werden zwei Teams gebildet und für jedes Team ein Tannenbaum aufgemalt.
    9
   88
  777
 6666
55555
 4444
  333
   22
    1
Nun macht jeder Kegler der Teams abwechselnd einen Wurf in die Vollen. Vorhandene Holzzahlen werden gestrichen. Das Spiel endet, wenn ein Team seinen Tannenbaum komplett gestrichen hat.
 
 
Verflixte 6 :
 
Ausgangspunkt ist die Kegelanzahl 6. Nach ausgeloster Reihenfolge versucht jeder Kegler genau diese 6 Kegel mit einem Wurf umzuwerfen. Für jedes Holz mehr oder weniger erhält er einen Strich. Für eine 8 also zwei Striche, eine 3 drei Striche. Wer eine 6 schafft, darf sich einen Strich streichen bzw. gutschreiben. Wer zuerst 11 Striche hat scheidet aus.
Variationen Es wird eine andere Ausgangzahl (z.B. die 5) festgelegt.
 
 
Kegelspiele (als pdf.Datei)

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