Torgauer Judoka beim WÄTAS-Cup 2014

Am vergangenen Wochenende lud der Eilenburger Judoverein zu seinem traditionellen „WÄTAS-Cup“ ein. Am Samstag standen sich Judokas der Altersklasse U 13 und U 15 aus 17 Vereinen gegenüber, um im Einzelwettkampf und in der Mannschaftswertung Medaillen und Punkte für ihren Verein zu erringen. Das zur Tradition gewordene Pokalturnier besuchten am 1. Wettkampftag die Torgauer Judokas Michaela Wolff, Juliane Enkelmann und Dennis Zalybin in der AK U 13, sowie Philip Ochmann und David Nörenberg in der AK U 15. Die Gewichtsklassen der Torgauer Starter waren gut besetzt, so dass jeder Gelegenheit hatte seine im Training erlernten Techniken im Wettkampf auszuprobieren und umzusetzen. Michaela zeigte in ihrer ersten  Auseinandersetzung mit einer Gegnerin aus dem gastgebenden Verein Durchsetzungsvermögen und Reaktionsschnelligkeit in dem sie den Angriff ihrer Gegnerin konsequent mit einer Außensichel (Ko-Soto-Gari) konterte und so mit einem Punktvorteil gewann. Diese sehr gute Leistung konnte sie leider in ihren nächsten Kämpfen nicht wiederholen und musste sich den Gegnerinnen aus Taucha und Leipzig geschlagen geben. Juliane dagegen brauchte für ihre Kämpfe mehr „Anlaufzeit“. Die ersten beiden Gegnerinnen aus Stahmeln und Gornau setzten sich mit gut vorbereiteten Würfen durch und nutzten Julianes Unerfahrenheit aus. In den nächsten beiden Kämpfen zeigte die Torgauer Sportlerin ihre Stärke im Bodenbereich und gewann jeweils mit Festhalte. Auch Dennis hatte vier Gegner zu bewältigen. Der erste ging leider mit einer Festhaltetechnik verloren. Enttäuscht aber dadurch hoch motiviert gestaltete er den nächsten Kampf gegen einen Burgstädter Judoka spannend und warf seinen Widersacher mit einer im Anfängerbereich beliebten Technik: den O-Soto-Otoshi. Ähnlich wie bei seiner Trainingskameradin Michaela konnte er in seinen folgenden Auseinandersetzungen nicht mehr an die gute erbrachte Leistung anknüpfen und verlor diese. Am Nachmittag starteten die älteren Judokas. Philips Gegner vom Judoclub Leipzig und Holzhausen zeigten ihm ihre Überlegenheit mit einer schnellen Kontertechnik und einer gut erarbeiteten Festhalte. Mit einer großen Portion Wettkampferfahrung trat er seine Heimreise an. David überraschte mit einer starken, aggressiven Kampfesführung seinen vermeintlich stärkeren Gegner aus Leipzig und führte durch eine Kontertechnik nach Punkten. Er hielt seinen Konkurrenten mit Festhalte, dieser konnte sich allerdings durch einen Grifffehler seitens Davids befreien und fixierte den Torgauer auf die Tatami. David verlor diesen und auch den nächsten Kampf in der Trostrunde und ging dieses mal ohne Medaille nach Hause. Fazit des ersten Wettkampftages waren vier Bronzemedaillen für den SSV 1952 Torgau e.V.


Am Sonntag ging es dann mit den Altersklassen der U9, U11 und U18 weiter. Schon am Vormittag summte die Halle vor Betriebsamkeit. Über 200 Judoka aus 17 Teams waren angetreten um sich um die Medaillen zu bewerben.

Die Torgauer Judoka waren mit 5 Sportlern der U11 vertreten. Marcel Enkelmann und Kevin Vogel starteten in der Gewichtsklasse -29kg und hatten es mit 11 Gegnern zu tun. Beide gewannen ihre Auftaktkämpfe. Während Marcel gleich ein harter Brocken mit einem Kämpfer vom Judoclub Leipzig vorgesetzt wurde, gegen den er sich auch nur knapp mit einem kleinen Vorteil durchsetzen konnte, hatte Kevin mit seinem Schkeuditzer Gegner keine Mühe. Zwei fast perfekte O-Soto-Otoshi und damit zwei Waza-ari sorgten für ein schnelles Kampfende. In der zweiten Runde verloren beide ihre Kämpfe. Während Marcel wieder über die volle Kampfzeit gehen musste und diesmal knapp mit Yuko verlor, war für Kevin der Kampf nach der Hälfte der Zeit beendet. Kevin beherrschte seinen Gegner bis dahin, aber scheiterte immer wieder mit seinen zu nachlässig geführten Angriffen. Einen dieser Angriffe nutzte sein Gegner von Randori Leipzig-West zu einem Konter und gewann mit Ippon. Damit war klar, dass für beide nur noch der Weg über die Hoffnungsrunde zu maximal Bronze offen war. Marcel hatten offenbar durch die beiden kraftraubenden Runden vorher Mut und Energie verlassen. So dass er auch in der dritten Runde den Sieg abgeben musste. Wenn auch wieder nur knapp mit Yuko und über die volle Kampfzeit. Allein ein Trost war ihm dass nicht. Die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden war noch lange zu spüren. Kevin dagegen, war in der Lage seine Wut aus der Niederlage in Energie für seinen nächsten Kampf zu wandeln. Nach zwei missglückten Angriffen, die ihm keine Wertung einbrachten, da sein Gegner jedes Mal auf dem Bauch landete, war er bei seinem dritten Angriff schneller im Boden. Er erarbeitete sich eine sichere Festhalte und gewann den Kampf vorzeitig. Auch die vierte Runde brachte Kevin einen Sieg. Nach einem wunderschönen Seoi-Otoshi erhielt er einen Waza-ari, den er auch bis zum Schluss verteidigen konnte. Gleichzeitig bedeutete dies den Einzug in den Kampf um den dritten Platz. Ob es dann der schon sicher geglaubte Sieg und damit die fehlende Konzentration oder die nachlassende Kraft war, die ihm die Medaille kostete, ist nur schwer zu sagen. Sein letzter Gegner machte ihm schwer zu schaffen. Nach ca. der Hälfte der Kampfzeit konnte Kevin jedoch einen Yuko auf seinem Konto verbuchen. 5 Sekunden vor Kampfende hatte er nur kurz nicht aufgepasst und sein Gegner erhielt für seine Technik einen Waza-ari. Am Ende blieb nur der undankbare 5. Platz.

In der Gewichtsklasse -31kg stellte sich Emil Stollberg seinen Konkurrenten. Emil war offensichtlich überwältigt von der Starterliste mit 17 Kämpfern. Und so sorgten zwei Niederlagen hintereinander für ein schnelles Aus. Während er im ersten Kampf nach 2 Sekunden schon mit Ippon von seinem Gegner vom JC Halle von der Matte geschickt wurde, wehrte er sich im zweiten Kampf tapfer. Bis zum zweiten Drittel führte Emil sogar durch eine Bestrafung wegen unerlaubter Handlungen, die sein Gegner hinnehmen musste. Eine Unaufmerksamtkeit führte jedoch zu einem Waza-ari gegen sich.

Richard Wolff (-40kg) und Moritz Heinz (+43kg) mussten fast 3 Stunden auf ihren ersten Einsatz warten. Richard hatte es mit 6 und Moritz mit 7 Startern zu tun. Während Richard die Wartezeit offensichtlich besser verkraftet hatte und seinen ersten Kampf gegen einen Judoka aus Taucha mit zwei Waza-ari gewann, wurde Moritz nur schwer warm. So hatte er Mühe den Aktionen seines Gegners in der ersten Hälfte des Kampfes zu folgen, verhinderte jedoch trotzdem eine Wertung. Zwei fast erfolgreiche Angriffe in der zweiten Kampfhälfte seinerseits ließen Hoffnung aufkommen, bis dann doch der Schlussgong ertönte, ohne Wertungen auf der Tafel. Zu Moritz Pech hatte der Kampfrichter insgesamt mehr Aktivität bei seinem Gegner gesehen und entschied per Hantai (Kampfrichterentscheid) den Kampf gegen Moritz. Im Anschluss verloren beide ihre Kämpfe in der zweiten Runde. Bitter war dies vor allem im Fall von Richard, bei dem es um den Einzug in das Finale ging. Während ein verägerter Torgauer Trainer bei Richard mit ansehen musste wie zwei sehr gute Angriffe keine Wertung nach sich zogen, wurde eine ähnliche Aktion seines Gegners mit einer hohen Wertung (Waza-ari) belohnt. Moritz dagegen hatte seinem Gegner nichts entgegen zu setzen. Für ihn bedeutete dies das Ausscheiden. Richard blieb die Chance auf den Kampf um die Bronzemedaille. Genauso knapp wie bei Kevin, blieb aber auch Richard dieser kleine Erfolg verwehrt. Über einen langen Zeitraum des Kampfes dominierte Richard seinen Gegner, nur allein die Wertung blieb aus. Bis zum Schluss arbeitete Richard intensiv und startete ein Feuerwerk von Angriffen. Sein Gegner war nur mit Ausweichen beschäftigt und brachte keinen eigenen Angriff vor. Mit Sicherheit war es zum Schluss die Kraft die fehlte. Schwer atmend versuchte Richard die letzten Sekunden des Kampfes zu überstehen. Ohne Wertung wäre ein Hantai eindeutig für ihn ausgefallen. Da Richard aber durch seine Anstrengung eine tiefe Körperhaltung einnahm, wertete dies der offensichtlich sehr unerfahrener Kampfrichter als „Stemmen“ und damit Kampfverhinderung. Es bleibt eine unglückliche Bestrafung ca. 10 Sekunden vor Schluss und ein undankbarer 5. Platz.


Katrin Czabok / Frank Robrecht
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